Seit nunmehr 8 Tagen fühlt es sich anders an, durch die Räume und Flure der Heincke Schule zu gehen, denn Frau Tiede arbeitet nicht mehr hier. Mir persönlich fehlt nicht nur ein vertraute Person, die sich immer stilsicher zu kleiden wusste, sondern auch eine Kollegin, zu der man als Junglehrer aufblickte und die einem immer Orientierung bot. Insgeheim hegte ich bis zuletzt den Wunsch eines fernen Tages mal so souverän aufzutreten und den gleichen Respekt zu genießen, wie sie. Das schafft man wohl nur, wenn man, wie sie, ein Berufsleben lang täglich seine Werte vertrat und mit harter Arbeit und ehrlichen Worten den Kindern dieser Stadt versucht etwas beizubringen.
Ihre Zeit an der Heincke Schule begann vor über 40 Jahren als die Gebäude noch als Polytechnische Oberschule 2 Hagenow bekannt waren. So hat Frau Tiede in diesen über 4 Dekaden als Fachlehrerin für Mathematik und Physik unzählige Mädchen und Jungen unterrichtet. Als Klassenlehrerin hat sie hunderte Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung mit viel Einfühlungsvermögen begleitet, gefördert aber auch gefordert. Sie hatte für das Kollegium und die Schülerschaft immer ein offenes Ohr und dieses vertrauensvolle Miteinander brachte ihr bei allen Beteiligten höchste Wertschätzung und Respekt ein. Als Lehrerin war sie beliebt, weil sie mit viel pädagogischem Geschick ihre Leidenschaft für die Naturwissenschaften vermittelte. Ich könnte noch viel mehr schreiben, über die wunderbare Karriere der G. Tiede, allerdings würde diese wohlverdiente Lobhudelei bei ihr wenig Anklang finden, da sie um ihre Person ungern großes Aufsehen machen wollte.
So bleibt mir nur, mich im Namen des Kollegiums, der Schülerschaft, der Eltern und der Schulleitung für die sehr gute Arbeit an der Heincke Schule zu bedanken und Dir liebe Frau Tiede alles Gute für die Zeit danach zu wünschen. Mit Ruhe hat das sicher wenig zu tun. Die Türen der Heincke Schule stehen dir immer offen.
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